Lärm

Laubbläser – So laut wie ein Presslufthammer

Laubbläser und -sauger sorgen mühelos für Ordnung in Gärten, Parks und Rabatten. Mit einem Schallleistungspegel von bis zu 115 Dezibel (A) machen sie aber so viel Krach wie ein Presslufthammer oder eine Kettensäge. Eine längere Beschallung bei der Arbeit mit diesen Gartengeräten kann nicht nur dem eigenen Gehör schaden, sondern führt auch häufig zu Nachbarschaftskonflikten. Für Anwohnerinnen und Anwohner sind Laubbläser eine erhebliche Lärmbelästigung.

Gesundheitlich und ökologisch problematisch

Aber nicht nur der Lärm ist ein Problem. Laubbläser verschlimmern die Luftbelastung zusätzlich. Durch ihren Einsatz werden Mikroben, Pilzsporen, Unrat, Tierkot aber auch Feinstaub und Russpartikel aufgewirbelt, in der Luft verteilt und unter Umständen eingeatmet. Eine Studie der Technischen Universität Graz aus dem Jahr 2013 zeigt, dass beim Einsatz eines Laubbläsers auf Wegen oder Straßen sechs- bis zehnmal so viel Feinstaub aufgewirbelt wird wie beim Einsatz eines Besens.

Laubbläser sind nicht nur gesundheitlich problematisch, sie wirken sich auch ökologisch negativ aus. Durch den starken Luftstrom (über 200 Stundenkilometer) werden Kleintiere wie Käfer, Asseln und Spinnen durcheinandergewirbelt und getötet. Und wenn alles Laub zusammengeblasen und entsorgt wird, verlieren Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger Lebensraum und Nahrung. Blätter und kleine Äste verrotten nicht mehr auf dem Boden. Es kann kein Humus gebildet werden, in dem sich wiederum Larven und Insekten als Futter für Vögel und andere Kleintiere ansiedeln. Der Boden wird so auch seiner Deckschicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt.

Störendes Laub sollte auf Beete und unter Gehölze verteilt werden, wo es während des Winters langsam verrottet, Boden und Kleintieren als Schutz dient und im Frühjahr als natürlicher Dünger Pflanzen und Boden mit Nährstoffen versorgt. Oder rechen Sie das Laub nach Möglichkeit zu Haufen zusammen. Das freut den Igel ebenso wie Schmetterlingslarven, Glühwürmchen, Marienkäfer, Molche und Falter, die hier über den Winter Unterschlupf finden.

Generell gilt: Auf humusierten Flächen auf die Laubreinigung verzichten und wenn möglich Rechen und Besen anstelle von Laubbläsern und -saugern verwenden. Der Ersatz von Benzin betriebenen Laubbläsern und -saugern durch Geräte mit Elektromotor ist betreffend Lärmemissionen ein Fortschritt, doch die ökologischen und gesundheitlichen Probleme (Feinstaub) bleiben bestehen.

Laubkonzept Stadt Luzern

Zeitliche Einsatzbegrenzung lauter Laubbläser, Kanton Genf
Postulat und Stellungnahme «Weniger Laubbläser und Laubsauger», Stadt Uster
Bundesamt für Umwelt «Laubbläser und -sauger: was Sie wissen müssen»

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